GTA Chinatown Wars - Review (PSP)

Die Triaden halten Einzug in Liberty City !

Die Entwickler von Rockstar Leeds legen mit Chinatown Wars den nunmehr dritten GTA-Ableger für die PSP vor. Schauplatz des Gangsterspieles ist einmal mehr die virtuelle Großstadt Liberty City. Wo in GTA IV noch der Serbe Nico Bellic zum Oberhaupt des organisierten Verbrechens aufstieg, versucht in Chinatown Wars nun der chinesische Immigrant Huang Lee sein Glück. Wir klären in unserem ausführlichen Test, ob Chinatown Wars das plattformübergreifend hohe Niveau der GTA-Serie halten kann.

 

Das Spielprinzip:

Wie schon die vorhergehenden PSP-Ableger "Liberty City Stories" und "Vice City Stories" hält auch Chinatown Wars am bewährten Spielprinzip der GTA-Serie fest. So bietet das jüngste Werk von Rockstar Leeds ebenfalls die typische Mischung aus ausgefeilter Hintergrundgeschichte, Autofahrten und Schießereien. In der virtuellen Großstadt Liberty City erwarten den Spieler dabei unzählige abwechslungsreiche Missionen, die durch coole Zwischensequenzen im Comic-Stil miteinander verbunden sind. Zudem gibt es auch abseits der Story-Missionen einiges zu entdecken. Dabei protzt die offene Spielwelt von GTA Chinatown Wars mit einer Vielzahl von möglichen Nebenbeschäftigungen. So können sie in ihrer Freizeit als Taxifahrer oder Rettungssanitäter tätig werden. Alternativ dazu absolvieren sie diverse Schießprüfungen. Zudem suchen sie Zerstreuung beim Go-Kart-Fahren oder bei ausgedehnten Erkundungstouren durch Liberty City. Die virtuelle Großstadt ist dabei von Spielbeginn an frei zugänglich und entspricht weitgehend dem Liberty City aus GTA IV. Lediglich die Insel Alderney im Westen der Spielwelt ist dem Rotstift der Entwickler zum Opfer gefallen. Das Liberty City von Chiantown Wars ist damit aber noch immer doppelt so groß wie die Spielwelt in den bisherigen PSP-Ablegern der Serie.    

Die Hintergrundgeschichte:

Huang Lee in Liberty CityDem Gesetz der Serie folgend hätte der neueste PSP-Ableger der GTA-Serie eigentlich "San Andreas Stories" heißen müssen. Nach "Liberty City Stories" und "Vice City Stories" hatten viele Fans mit einem erneuten Ausflug in den Sonnenstaat San Andreas gerechnet. Doch anstatt sich durch ein 90er-Jahre Gangsta Rap-Szenario zu kämpfen, konfrontiert sie GTA Chinatown Wars mit einer vollständig neuen Hintergrundgeschichte an einem bekannten Schauplatz. Wie schon in GTA IV fällt auch in Chinatown Wars die Begrüßung des virtuellen Helden alles andere als freundlich aus. So wird der junge Emmigrant Huang Lee bereits unmittelbar zu Spielbeginn in einem Feuergefecht angeschossen. Anschließend wird er samt Auto zum Sterben im Hafenbecken von Liberty City versenkt. Erst in letzter Sekunde kann sich der Protagonist aus dem Auto befreien und an das rettende Ufer schwimmen. Hier muss Huang Lee dann erschrocken feststellen, dass man ihm das Katana-Schwert ("Yu Jian") seines verstorbenen Vaters gestohlen hat. Dieses sollte als Geschenk für seinen Onkel Wu "Kenny" Lee dienen und dem jungen Huang den Weg in die Unterwelt von Liberty City ebnen. Gleichzeitig wollte sich Huangs Onkel mit dem Schwert die Nachfolge des scheidenden Triaden-Bosses erkaufen. Der Verlust des Schwertes sorgt damit auch für ein Machtvakuum an der Spitze der Unterwelt von Liberty City. So sieht sich Wu "Kenny" Lee schon zu Beginn des Spieles den Angriffen rivalisierender Gangs ausgesetzt. Gleichzeitig steht Huang Lee ohne Geld und Perspektive vor dem Scherbenhaufen seines beisherigen Lebens. Nun beginnt der GTA-typische Aufstieg vom Niemand zum Schwerverbrecher. Die Karriere von Huang Lee wird dabei wie bei Rockstar Games üblich mit schrägem Humor und gelungenen Zwischensequenzen in Szene gesetzt. In der rund 10 Stunden umfassenden Einzelspieler-Kampagne begegnen sie dann auch immer wieder gnadenlos überzeichneten Charakteren, die für einen beträchtlichen Unterhaltungswert sorgen. 

Die Grafik:

Die Lichteffekte können überzeugenDie Entwickler von Rockstar Leeds führen mit Chinatown Wars einen neuen Grafikstil in die GTA-Serie ein. Dabei setzen die Engländer auf einen "Cell Shading"-Effekt, der die Szenarie comicartig wirken lässt. Insbesondere Menschen und Fahrzeuge heben sich dank dieses Kunstgriffes deutlich vom Hintergrund ab. Von der gesteigerten Übersicht profitiert der Spieler nachhaltig. Jedoch ist der angesprochene "Cell Shading"-Effekt in der PSP-Version von GTA Chinatown Wars nicht mehr so prägnant wie in der Fassung des Spieles für Nintendo DS. Dies liegt ursächlich am verstärkten Einsatz von Grafikfiltern und Kantenglättung. Zudem sind die Texturen in der PSP-Version des Spieles deutlich höher aufgelöst als noch in der Nintendo DS-Fassung. Anders als in den PSP-Vorgängern der Serie ist Liberty City zudem komplett in 3D modelliert. Dabei haben die Entwickler die aus GTA IV bekannten Höhenunterschiede innerhalb der virtuellen Großstadt weitgehend nivelliert. Ein besonderes Highlight des Spieles ist die hervorragende Beleuchtung mit ihrem dynamischen Tag- und Nachtwechsel. Tagsüber überzeugt die Grafikengine von GTA Chinatown Wars mit realistischem Schattenwurf von Gebäuden, Autos und Passanten. In der Nacht wird die Szenarie hingegen von Laternen, Scheinwerfern und dem immer wieder aufblitzenden Mündungsfeuer von diversen Waffen in ein bedrohliches Zwielicht getaucht. Wenn dann noch die allgegenwärtigen Polizeiwagen mit Blaulicht am Schauplatz der virtuellen Verbrechen auftauchen, entfaltet die Grafik von GTA Chinatown Wars ihre ganze Pracht. Getoppt wird dieses Szenario dabei lediglich von dem Effekt-Feuerwerk während einer Gewitternacht. Hier wird dann schon anhand der Beleuchtung deutlich, dass die nächtlichen Straßen von Liberty City ein Tummelplatz für Verbrecher sind. Zudem fällt in der PSP-Version auch das Schadensmodell der Autos detailierter aus als noch in der Nintendo DS-Fassung des Spieles. Generell überzeugt das virtuelle Liberty City durch hohen Detailreichtum. Dieser wird zudem auch nicht durch Lags oder Slow-Downs erkauft. Die Story von GTA Chinatown Wars wird mit Hilfe simpler Comic-Bilder erzählt. Animierte Zwischensequenzen suchen sie vergebens. Dennoch bleibt in diesem Zusammenhang festzuhalten, dass die Comic-Sequenzen mit ihrem eigenwilligen Stil hervorragend zum "Cell Shading"-Effekt der Spielgrafik passen.          

Der Sound:

Auch in Sachen Sound hat die PSP-Version von GTA Chinatown Wars gegenüber der Nintendo DS-Fassung beträchtlich zugelegt. So gibt es in Liberty City mittlerweile ein Dutzend unterschiedlicher Radiosender. Allerdings läuft auf allen Sendern ausschließlich Instrumentalmusik. Auf lizenzierte Musikstücke müssen sie ganz entgegen der Tradition der GTA-Serie in Chinatown Wars verzichten. Da die neu komponierten Instrumentalstücke aber fast ausnahmslos überzeugen können, fällt dieser Umstand letztlich nicht schwer ins Gewicht. Ein besonderes Highlight ist dabei der "Anvil"-Radiokanal. Wie der Name bereits vermuten lässt, läuft hier rund um die Uhr ausschließlich die Musik der kanadischen Altrocker. Eine herbe Enttäuschung ist jedoch die fehlende Sprachausgabe. So sind die ansonsten gelungenen Zwischensequenzen lediglich untertitelt aber nicht vertont. Hier verschenken die Entwickler von Rockstar Leeds einiges an Potential. Denn die exzellenten Dialoge hätten sich für eine kongeniale Vertonung geradezu angeboten. So beschränkt sich die Sprachausgabe in GTA Chinatown Wars auf vereinzelte Kommentare von zumeist verärgerten Passanten. Demgegenüber können jedoch die sonstigen Soundeffekte ausnahmslos überzeugen.  

Die Steuerung:

Flucht vor der PolizeiGenerell gilt, dass die Steuerung von GTA Chinatown Wars einfacher ausfällt als noch in den Serienvorgängern für die PSP. Hier merkt man deutlich, dass GTA Chinatown Wars von Anfang an für Handhelds entwickelt wurde. Dabei greift Huang Lee bei seinen Abentueren in Liberty City auf allerlei nützliche Gadgets zurück. So bekommt der Held immer wieder E-Mails, die er mit seinem PDA abrufen kann. Die E-Mails enthalten dabei nützliche Informationen über die Spielwelt und weisen den Weg zum nächsten Auftraggeber. Gleichzeitig können sie mittels dieses Gadgets zwischen den Missionen komfortabel ihren Spielstand sichern. Darüber hinaus dient der PDA als Navigationsgerät, in dem sie die Route zum jeweils nächsten Ziel festlegen können. Die GPS-Funktion erleichtert ihnen dabei das Navigieren in den virtuellen Straßenschluchten von Liberty City beträchtlich. Zudem wird ihr Orientierungssinn durch die übersichtliche Perspektive des Spieles unterstützt. GTA Chinatown Wars erinnert hierbei an die Anfänge der Serie und zeigt das Spielgeschehen aus der Vogelperspektive. Dieser Kunstgriff der Entwickler funktioniert einwandfrei und passt darüber hinaus zum veränderten Spielgefühl des jüngsten Serienteils. Sollten sie dennoch einmal Probleme mit der Orientierung bekommen, können sie jederzeit auf eine optionale Steuerungshilfe zurückgreifen. Diese zentriert die Kamera auf Tastendruck hinter dem Helden. Die entsprechende Funktion kommt dabei insbesondere bei hektischen Feuergefechten in weitläufigen Arealen (Parks, Parkplätze etc.) zum Einsatz. Unterstützt werden sie in diesen Feuergefechten zudem durch eine automatische Zielaufschaltung (R-Taste). Darüber hinaus lässt sich durch einfachen Tastendruck das anvisierte Ziel über das Digikreuz wechseln. Eine weitere Besonderheit von GTA Chinatown Wars sind die in den Ablauf der Story-Missionen integrierten Mikrospiele. So muss Huang Lee während seiner Abenteuer beispielsweise aufgebrochene Autos kurzschließen. Diesen Vorgang haben die Entwickler von Rockstar Leeds in 3 unterschiedlichen Mikrospielen umgesetzt. Hierbei wird jedoch deutlich, dass die Steuerung der in Rede stehenden Mikrospiele ursprünglich für den Stylus des Nintendo DS konzipiert war. In der PSP-Version von GTA Chinatown Wars haben die britischen Entwickler die Steuerung nun an die Möglichkeiten des Sony-Handhelds angepasst. Dabei kommen insbesondere der Analogstick und die Buttons zum Einsatz. Generell gilt, dass die Mikrospiele allesamt sehr kurz ausfallen, so dass sie den Spielfluss nicht nennenswert unterbrechen. Vielmehr stellen sie eine durchaus gelungene Auflockerung des Spielgeschehens dar. Zudem sind auch die Missionen in GTA Chinatown Wars kürzer als in den beiden Serienvorgängern. Die Spielziele werden dadurch schneller erreicht, der Spielfluss ist subjektiv größer. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist das Fahndungssystem von GTA Chinatown Wars. Wie bei den großen Serienbrüdern auf den entsprechenden Konsolen von Sony und Microsoft gibt es auch im neuesten PSP-Ableger fünf unterschiedliche Fahndungslevels. Das entsprechende Level wird dabei durch die korrespondierende Anzahl von Sternen auf dem Bildschirm angezeigt. Neue Wege geht GTA Chinatown Wars allerdings bei der zugehörigen Spielmechanik. In den bisherigen Teilen der GTA-Serie musste sich der Spieler der polizeilichen Übermacht durch Flucht entziehen. Demgegenüber erfordert GTA Chinatown Wars ein geschicktes "Rammen" der in der Nähe befindlichen Streifenwagen. Lediglich auf dem niedrigsten Fahndungslevel reicht es aus, sich kurzfristig vor der Polizei zu verstecken. Alternativ dazu hat der Spieler jederzeit die Möglichkeit, sein Auto in einem der altbekannten "Pay n´Spray"-Shops umlackieren zu lassen. So lassen sich die uniformierten Verfolger auf elegante Art und Weise endgültig abschütteln. Die Waffen für seine Abenteuer besorgt sich der Held stilecht über einen neuen Online-Versand bei "Ammu-Nation". Ein besonderes Lob gilt zudem der Fahrphysik von GTA Chinatown Wars. Diese unterscheidet sich je nach Auto deutlich. Dabei ist die Fahrzeugsteuerung immer gleichermaßen intuitiv wie herausfordernd. Lediglich die automatische Kamera kommt bei rasanter Fahrweise gelegentlich nicht schnell genug hinterher. Ein weiterer Kritikpunkt sind zudem die langen Ladezeiten von GTA Chinatown Wars. Diese dürften jedoch dem UMD-Format geschuldet sein.    

Die Atmosphäre:

Die Großstadt bei NachtGTA Chinatown Wars stellt die Abkehr der GTA-Serie von der zuletzt ausufernden Lebenssimulation im Stile eines GTA IV dar. Anstelle eines umfassenden Freundessystemes tritt dabei zumindest auf der PSP die stilistische Rückbesinnung auf die ersten Serienteile. Offenkundigster Ausdruck dieser Tendenz ist dabei die implementierte Perspektive. Hierbei muss jedoch einschränkend angemerkt werden, dass die verwendete Vogelperspektive letztlich auch der schwachen Hardware des Nintendo DS geschuldet sein dürfte. Darüber hinaus spielt sich GTA Chinatown Wars wesentlich actionreicher als die PSP-Vorgänger, die sich wiederum merklich an der jeweiligen Konsolenvorlage orientiert hatten. Andererseits weist Chinatown Wars auch eine Vielzahl typischer GTA-Elemente auf. Dies beginnt bei der Hintergrundgeschichte rund um den "Aufstieg" eines Kleinkriminellen zum gesuchten Schwerverbrecher und setzt sich über die gelungene Präsentation der Zwischensequenzen fort. In GTA Chinatown Wars wird die Geschichte des chinesischen Immigranten Huang Lee durch simple Comicbilder samt Untertiteln erzählt. Diese minimalistische Präsentation passt dabei hervorragend zum schnörkellosen Spielkonzept von Chinatown Wars und sorgt zudem für eine dichte Atmosphäre. Leider sind die exzellenten Dialoge nicht vertont. Dennoch überzeugen die Zwischensequenzen gleichermaßen durch derben Humor wie feine Ironie. Ein weiteres Highlight von GTA Chinatown Wars ist der abechslungsreiche Spielverlauf. So bieten die einzelnen Story-Missionen eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben. Dabei gilt es etwa gegnerische Gangs auszuschalten, Zielpersonen zu verfolgen, Straßenrennen zu manipulieren, Bomben zu entschärfen oder Kronzeugen mittels eines Scharfschützengewehres auszuschalten. Neben dem gelungenen Missionsdesign sind in diesem Zusammenhang auch die zahlreichen Nebenbeschäftigungen zu nennen, denen der Protagonist in Liberty City nachgehen kann. So haben sie die Möglichkeit, sich als Taxi- oder Kurierfahrer zu verdingen oder sich als Rettungssanitäter um den Transport von Schwerverletzten zu kümmern. Neben diesen legalen Beschäftigungen können sie aber auch Lagerhäuser ausräumen oder Waffentransporte überfallen. Wem bei all diesen Optionen immer noch der Sinn nach Abwechslung steht, der kann in den Drogenhandel von Liberty City einsteigen. In einem moralisch fragwürdigen aber spielerisch überzeugenden Meta-Game handeln sie dabei mit allerlei bewusstseinserweiternden Substanzen. Dabei haben die Entwickler von Rockstar Leeds ihrem jüngsten Werk gleich ein vollständiges Wirtschaftssystem spendiert. So sind sie zwischen den einzelnen Missionen immer auf der Suche nach lukrativen Deals. Der Vergleich von Einkaufs- und Verkaufspreisen gehört dabei ebenso zu ihren Aufgaben, wie die Suche nach "Sonderangeboten". Die entsprechenden Geschäftspartner sind über die ganze Spielwelt verteilt, so dass ihre kriminellen Aktivitäten sie selbst in die entlegensten Winkel von Liberty City führen. Da kommt es gelegen, dass sie in GTA Chinatown Wars die Möglichkeit haben, sich überall in der Stadt neue Apartements zu kaufen. Vorausetzung ist hierbei natürlich das nötige Kleingeld. Ihre Unterkünfte dienen ihnen fortan als Versteck, Garage und Drogenlager. Zudem sollten sie in Erwägung ziehen, die städtischen Überwachungskameras zu zerstören. Ansonsten müssen sie bei ihren Deals mit unliebsamen Überraschungen in Form von Polizeirazzien rechnen. In einem solchen Fall hilft dann nur noch die Flucht vor den anrückenden Streifenwagen. In diesem Zusammenhang muss auch die große Vielfalt an Fahrzeugen in GTA Chinatown Wars lobend erwähnt werden. Die Palette an teilweise extravaganten Fortbewegungsmitteln reicht dabei von diversen Sportwagen über Motorräder bis hin zu Booten. Alle Fahrzeuge verfügen über eine individuelle Fahrphysik und steuern sich ebenso intuitiv wie herausfordernd. Abschließend ist anzumerken, dass die PSP-Fassung von GTA Chinatown Wars gegenüber der Nintendo DS-Version nicht nur eine verbesserte Grafik und überarbeiteten Sound bietet. Vielmehr haben die Entwickler dem PSP-Ableger ihres jüngsten Werkes auch gleich noch einen exklusiven Missionsbaum spendiert. Dieser dreht sich um eine aufstrebende Jungreporterin, die für ihre Karriere sprichwörtlich über Leichen geht. Der entsprechende Handlungsstrang ist dabei gleichermaßen kurz wie unterhaltsam. 

Der Multiplayer-Modus:

Der Koop-Modus macht jede Menge SpaßDer Multiplayer-Modus von GTA Chinatown Wars wartet mit einigen cleveren Ideen auf. So können sie im Ad-hoc-Modus gemeinsam mit einem Freund zu Koop-Ballereien antreten. Alternativ dazu bekriegen sie sich in spannenden Gang-Duellen oder liefern sich ein Autorennen in der frei befahrbaren Stadt. Leider krankt der Multiplayer-Modus von GTA Chinatown Wars naturgemäß an der beschränkten Anzahl der Mitspieler. So können sich lediglich zwei Spieler mit jeweils eigener UMD im Ad-hoc-Modus verbinden. Allerdings bietet GTA Chinatown Wars auch einige interessante Online-Funktionen. Sobald der Spieler sich im "Rockstar Games Social Club" angemeldet hat, bekommt er Zugriff auf Freundeslisten sowie zusätzliche Bonus-Missionen. Fortan lassen sich online Items austauschen oder hochgeladene Spielstatistiken vergleichen. Zudem ist auch ein automatischer Kartenabgleich möglich. Hierbei wird die eigene Karte um die GPS-Punkte des jeweils anderen ergänzt. Im Ergebnis bietet GTA Chinatown Wars damit zusätzlich zu der umfangreichen Einzelspieler-Kampagne auch einen durchdachten Multiplayer-Modus. 

Fazit und Gesamtwertung:

Im Gegensatz zu seinen PSP-Vorgängern wurde Chinatown Wars eigens für Handhelds entwickelt. Diesen Umstand merkt man dem Spiel in vielerlei Hinsicht positiv an. So ist die Steuerung gegenüber den erfolgreichen Vorgängern deutlich entschlackt wurden. Zudem fällt das Spielgeschehen actionlastiger aus als noch in "Liberty City Stories" oder "Vice City Stories". Die aberwitzige Action wird dabei in kleinen Portionen serviert. GTA Chinatown Wars eignet sich dank seiner kurzen Missionen daher perfekt für das schnelle Spiel zwischendurch. Eine klare Optimierung für typische Spielgewohnheiten auf dem Handheld. Andererseits kommen auch die traditonellen Stärken der GTA-Serie nicht zu kurz. So kann die exzellente Hintergrundgeschichte von GTA Chinatown Wars ebenso überzeugen wie die große und lebendige Spielwelt. Zudem stimmen auch Präsentation und Technik der virtuellen Gangster-Saga. Darüber hinaus sorgen nicht zuletzt der clevere Multiplayer-Modus und das überzeugende Drogenhandel-Metagame für ausreichend Langzeitmotivation. Lediglich die fehlende Sprachausgabe ist ein dicker Minuspunkt. Unter dem Strich ist GTA Chinatown Wars aber der beste Serienableger für die PSP und damit bereits jetzt ein moderner Klassiker.

 

Spielspaßwertung: 90 %

 

Releasedatum: 23.10.2009

 

Technische Daten:

  • Publisher: Rockstar Games
  • Entwickler: Rockstar Leeds
  • Game-Sharing: nein
  • WiFi-Modus: nur Ad-hoc, Itemtausch online
  • Memory Stick: 523 MB (Download Version)
  • USK: keine Jugendfreigabe