Cities: Skylines erobert ihren PC !
Die finnischen Entwickler von Colossal Order legen mit Cities: Skylines ihr neuestes Werk vor. Bislang zeichnen die ambitionierten Entwickler für die Spiele der "Cities in Motion"-Reihe verantwortlich. Während diese Spiele den Aufbau eines Transportnetzwerkes (Personen und Güter) zum Gegenstand hatten, handelt es sich bei Cities: Skylines um eine umfassende Städtebau-Simulation. Inwieweit die Entwickler von Colossal Order diesem Spielziel gerecht werden, klären wir in unserem ausführlichen Testbericht.
Das Spielprinzip:
Cities: Skylines baut zwar hinsichtlich der Spielmechanik erkennbar auf der "Sim City"-Serie des mittlerweile geschlossenen Entwicklungsstudios Maxis auf, erweitert diese aber um zahlreiche Ideen und innovative Funktionen. Während Electronic Arts mit dem bislang letzten Teil der "Sim City"-Serie (2013) Schiffbruch erlitten hatte, fügen die finnischen Entwickler ihrer Städtebau-Simulation zugleich ein Transportsystem der Superlative hinzu. Hier zahlt sich zweifellos die langjährige Entwicklungsarbeit an der erfolgreichen "Cities in Motion"-Serie (ab 2011) aus. Mit etwas Geduld und Können kann der Spieler somit seine eigene virtuelle Traumstadt bauen und diese sogar online mit der Community von Cities: Skylines teilen.
Die Neuheiten:
Die finnischen Entwickler von Colossal Order besetzen mit Cities: Skylines gekonnt die vakante "Sim City"-Nische. Da verwundert es nicht, dass Cities: Skylines auf den ersten Blick wie ein "Sim City"-Klon wirkt (Modellbau-Charme, "Smilies" als optisches Feedback seitens der Einwohner etc). Nach dem endgültigen Aus für das Entwicklungsstudio Maxis steht der Branchenprimus Electronic Arts ohne eine eigene Städtebau-Simulation dar. Dabei hatten die Entwickler von Maxis im letzten Teil der traditonsreichen "Sim City"-Serie (2013) nicht genug Sorgfalt auf die Simulation der virtuellen Einwohner verwendet. Im Gegensatz zu den "Mikro-Städten" aus Sim City (2013) kann der Spieler in Cities: Skylines aus 25 Bauflächen ganze neun auswählen. Jedes dieser Areale entspricht dabei einer Grundfläche von zwei mal zwei Kilometern. Damit ermöglicht Cities: Skylines dem Spieler die Errichtung veritabler Metropolen. Selbst das utopsich anmutende Spielziel eine Millionen-Stadt zu errichten erscheint dabei im Bereich des Möglichen zu sein. Dank des umfangreichen Karteneditors hat der Spieler die Möglichkeit zur Berarbeitung bzw. Erschaffung von Gebäuden (Botanischer Garten) oder sonstigen Objekten (Straßenkreuzungen, Parkanlagen, Karussell, Hundepark, Hüpfburg, Basketballpaltz etc.). Darüber hinaus bietet Cities: Skylines eine mehr als vorbildliche "Mod"-Anbindung. So existieren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Testberichtes bereits diverse Modifikationen. Diese liefern insbesondere einen höheren Schwierigkeitsgrad (geringere Einnahmen) oder schalten gleich alle 25 Kacheln zur Errichtung von Mega-Städten frei. Dank der Anbindung an den "Steam Workshop" lassen sich die einzelnen Modifikationen komfortabel an- und ausschalten.
Die Grafik:
Die homogene Spielwelt von Cities: Skylines wirkt optisch wie aus einem Guss. Insbesondere überzeugt die Städtebau-Simulation der finnischen Entwickler von Colossal Order mit detailreich modellierten Cims, Fahrzeugen und Gebäuden. Seinen Modellbau-Charme verdankt Cities: Skylines nicht zuletzt dem standardmäßig aktivierten Weichzeichner. Dieser lässt sich bei Bedarf natürlich auch abschalten. Die detailreiche Spielwelt überzeugt zudem mit durchweg guten Animationen und scharfen Texturen. Beispielhaft sind hier zudem die perfekt funktionierenden und getaktet schaltenden Ampelanlagen zu erwähnen. Allerdings trüben auch diverse Clipping-Fehler und störendes Kantenflimmern den ansonsten hervorragenden optischen Gesamteindruck. Für ein potentielles Addon wünschen wir uns zudem einen dynamischen Tageszeitenwechsel.
Der Sound:
Im Hinblick auf die Soundkulisse überzeugt Cities: Skylines mit stilechter Hintergrundmusik und realistisch anmutenden Stadtgeräuschen. Insbesondere die akustische Umsetzung des allgegenwärtigen Straßenverkehrs ist dabei gelungen und trägt nicht unwesentlich zu der glaubhaften Illusion einer prosperierenden Metropole bei. Die soliden Umgebungsgeräusche sind dabei an die unterschiedliche Infrastruktur gekoppelt. Da passt es ebenfalls ins Bild, dass die Warntöne in Cities: Skylines dezent und unaufdringlich ausfallen. Allerdings setzt der Sound in Cities: Skylines teilweise recht abrupt ein. Zudem fällt die Geräuschkulisse in einigen Spielsituationen tendenziell zu dünn aus.
Die Steuerung:
Das Interface von Cities: Skylines ist weitgehend selbsterklärend. Insbesondere haben sich die finnischen Entwickler von Colossal Order im Hinblick auf die Bedienung merklich an der erfolgreichen "Sim City"-Serie orientiert. Im Gegensatz zu dem aktuellen Vertreter der "Sim City"-Serie (2013) sind die Karten in Cities: Skylines weitgehend frei bebaubar. Zudem ermöglicht Cities: Skylines eine genaue Ausrichtung der Gebäude. Dank eines entsprechenden Rasters ist die Position ihrer virtuellen Bauwerke auf den Millimeter genau festlegbar. Darüber hinaus punktet das Aufbauspiel von Colossal Order mit zahlreichen Komfortfunktionen. So sind öffentliche Gebäude nachträglich verschiebbar. Zudem gibt es für die unterschiedlichen Straßenvarianten eine bequeme Upgrade-Funktion. Dank der guten Verzahnung der einzelnen Spielelemente (Infrastruktur, Transport, Politik, Finanzen) fällt der Einstieg in Cities: Skylines zumindest für "Sim City"-Veteranen relativ leicht. Hier ist festzuhalten, dass das Startgelände im Editor leicht veränderbar ist. Insbesondere unterscheiden sich die in Rede stehenden Karten im Hinblick auf Ressourcen und Topographie (Hügel, Flüsse, Strände, Ozeane). Jedoch steigt mit dem Wachstum ihrer virtuellen Städte zugleich der spielerische Anspruch. Ein besonderes Augenmerk haben die finnischen Entwickler auf eine gute Wegfindung der KI gelegt. Insbesondere der Gütertransport ist dabei stets nachvollziehbar. Generell gilt, dass Cities: Skylines neue Optionen erst mit Fortschritt der städtischen Infrastruktur freischaltet. Dabei beginnt jeder Spieler genreüblich mit der Anbindung seiner virtuellen Stadt an eine bereits vorhandene Autobahn. Diese gewährleistet dabei den Zugang zu anderen Metropolen in der Spielwelt. Ein besonderes Lob verdient auch die Straßenverlegung von Cities: Skylines. Die in Rede stehenden Straßen können gerade, gebogen oder sogar völlig frei verlegt werden. Im Anschluss an die Verlegung der ersten Straßenabschnitte weist der Spieler verschiedene Zonen für Industrie, Dienstleistung und Wohnen aus. Als nächsten Schritt muss der Spieler die Versorgung mit Wasser (Wassertürme, Pumpen etc.) und Elektrizität (Öl-, Kohle- oder Atomkraftwerke) sicherstellen. Alternativ dazu kann der Spieler in fortgeschrittenen Spielständen auch Windparks und Solarpanel zur Nutzung regenerativer Energien errichten. Sind diese Minmalanforderungen erfüllt, so siedeln sich alsbald die ersten Cims in ihrer neugegründeten Stadt an. Alsbald fordern ihre Cims dann nachdrücklich eine funktionierende Abwasserentsorgung. Hier sorgt der Spieler mit dem Bau von Abwasserrohren für Abhlilfe. Als interessantes Detail am Rande ist dabei festzuhalten, dass die Abwasserrohre in Cities: Skylines niemals flussaufwärts der Pumpen für die Trinkwasserversorgung liegen dürfen. Ist dies doch der Fall, so bereiten sich in ihrer einstmals prosperierenden Stadt schnell Epidemien aus, die selbst ein kostspieliges Gesundheitssystem überfordern. Die verängstigten Cims verlassen daraufhin fluchtartig die Stadt. Haben sie jedoch diese charakteristischen Ver- und Entsorgungsprobleme vorübergehend gelöst, beginnt ihre Stadt zu wachsen. Dankenswerter Weise visualisieren drei Balken (Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete) die Nachfrage nach neuen Baugebieten. Entsprechend dieser Daten kann und muss der Spieler seine Bautätigkeit ausrichten. Zudem ist auch die Errichtung von Polizei- und Feuerwachen erforderlich. Die Effizienz der in Rede stehenden Einrichtungen lässt sich dabei an der Einfärbung der umgebenden Straßen ablesen. Eventuelle Probleme sind dabei oftmals in mangelnder Gebäude-Reichweite oder einem nicht optimierten Straßennetz (Sackgassen, Einbahnstraßen etc.) begründet. Diese Beispiele verdeutlichen einen eisernen Grundsatz von Cities: Skylines. So ist letzten Endes die fragile Balance zwischen Verkehrsführung und Versorgung mit Konsum- und Industriegütern sicherzustellen. Erst so lässt sich die Zufriedenheit ihrer virtuellen Einwohner langfristig sicherstellen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Bedeutung des ÖPNV in Cities: Skylines hervorzuheben. So sind Linien und Haltestellen (Bus und Bahn) einfach in die Spielwelt integrierbar. Die Zuweisung erfolgt dabei per Linksklick während ein eventuell erforderliches Löschen einen Rechtsklick voraussetzt. Auf Wunsch des Spielers können die einzelnen Bahn- und Busrouten dabei zur besseren Orientierung farblich hervorgehoben werden. Allerdings offenbart Cities: Skylines auf der anderen Seite auch etliche Komfortschwächen. So werden seitens der KI die Kapazitäten von Service-Gebäuden häufig nicht vollständig genutzt. Zudem existiert in Cities: Skylines außerhalb des Editors keine Terraforming-Option. Darüber hinaus rücken die virtuellen Einsatzfahrzeuge oftmals aus großer Entfernung an. Dies geschieht hierbei auch dann, wenn eine entsprechende Feuer- bzw. Polizeiwache in der unmittelbaren Nachbarschaft zu finden ist. Zudem lässt Cities: Skylines hilfreiche Tutorial-Missionen vermissen. Stattdessen bietet das neueste Werk von Colossal Order in den einzelnen Menüs kontextsensitive Hilfefenster. Zudem spielt sich die Anfangsphase von Cities: Skylines zu gleichförmig. Des weiteren stört die teilweise "cheatende" KI mit ihren unsichtbaren Cims und der Umstand das Cities: Skylines nicht über verschiedene Schwierigkeitsgrade verfügt. Wer jedoch von Anfang an überlegt und bedacht baut, der kommt kaum in finanzielle Schwierigkeiten. Der Schwerpunkt der Simulation liegt dabei auf dem organischen und nachhaltigen Wachstum ihrer virtuellen Metropole. Schließlich soll noch auf ein weiterers Manko von Cities: Skylines eingegangen werden. So ist aufgrund einer fehlenden Linienübersicht die nachträgliche Editierung von Knotenpunkten sich kreuzender Linien ein echtes Geduldsspiel. Nach hier vertretener Auffassung krankt das Feedback aus der Spielwelt zudem an einer nicht eindeutigen Symbolsprache im Stadtbildschirm.
Die Atmosphäre:
Cities: Skylines überzeugt mit einem hohen "Hinguck"-Faktor. Die Städtebau-Simulation von Colossal Order bietet insbesondere bei virtuellen Großstädten ein immer wieder beeindruckendes Panorama. Die Spielwelt überzeugt mit zahllosen atmosphärischen Details. Hier ist auch der komplett simulierte Straßenverkehr positiv zu erwähnen. Ein echtes Highlight sind in diesem Zusammenhang zudem die virtullen Einwohner ihrer hoffentlich prosperierenden Städte. Dabei wird jeder einzelne Cim in Cities: Skylines gesondert simuliert. Dabei findet sich hinsichtlich des Bevölkerungswachstums scheinbar keine Obergrenze. Wie die Entwickler von Colossal Order im Vorfeld des Releases haben verlauten lassen, ist sogar die magische Schallgrenze von einer Million simulierter Cims im Bereich des Möglichen. Die virtuellen Einwohner pendeln dabei zwischen Wohnsitz und Arbeitsplatz. Diesen steuern die Cims entweder mit dem eigenen PKW oder mittels des vollständig simulierten ÖPNV (Busse, U-Bahnen und Eisenbahnen) an. Zusätzlich suchen ihre virtuellen Einwohner Gewerbegebiete oder Naherholungsziele auf. Hinsichtlich der Verkehrsführung in Cities: Skylines gilt, dass eine zu hohe Anzahl an Ampeln und Kreuzungen unweigerlich den Verkehrsfluss reduziert und somit die Staugefahr erhöht. Dabei ist die Verkehrsführung in Cities: Skylines bis ins letzte Detail frei konfigurierbar. So ermöglicht die Städtebau-Simulation von Colossal Order den Bau von Autobahnen samt Auf- und Abfahrten sowie das Anlegen von Kreisverkehren und Einbahnstraßen. Zudem ist auch eine mehrgeschossige Straßenführung möglich und bei geringem Platzangebot auch dringend erforderlich. Zudem lassen sich Brücken mit unterschiedlichen Höhenstufen errichten. Als besonders praktisch erweist sich das Tool zur automatischen Straßenverbreiterung. Die in Rede stehende Komfortfunktion funktioniert gleichsam einfach wie zuverlässig. Dabei gilt, dass Autobahnen einerseits das Straßensystem entlasten jedoch andererseits die Anwohner unglücklich machen. Es empfielt sich daher die mehrspurigen Highways fernab von Wohngebieten zu errichten. Darüber hinaus kann der Spieler in Cities: Skylines separate Abbiegespuren anlegen. Diese werden dann vom virtuellen Straßenverkehr auch regelmäßig genutzt. Allerdings muss in diesem Zusammenhang kritisch festgehalten werden, dass sich die von der KI gesteuerten Fahrzeuge teilweise zu früh auf die Abbiegespuren begeben. In der Folge kommt es immer wieder zu unötigen Staus im Verkehrssystem. Diese Kritik kann jedoch nicht über den Umstand hinwegtäuschen, dass die Hauptstärke von Cities: Skylines in der Nachvollziehbarkeit des urbanen Straßenverkehrs liegt. So zeigt ein Klick auf Fahrzeuge oder Passanten in der Spielwelt sofort, wo sich Wohnort, Arbeitsplatz und Ziel des jeweiligen Cims befinden. Zudem verfügen die Cims in Cities: Skylines über einen komplett simulierten Lebenszyklus. So besuchen ihre virtuellen Einwohner zunächst Grund- und Oberschule um sich letztlich in der stadteigenen Universität zu immatrikulieren. Der jeweils erzielte Abschluss qualifiziert ihre Cims dann für unterschiedliche Berufe (Büro- oder Industriearbeit, Landwirtschaft etc.). Darüber hinaus sorgen neun Karten und zahllose Gebäude für einen ansprechenden Umfang. Zudem sorgen vier Industriespezialisierungen (Land-, Erz-, Öl- oder Holzwirtschaft) für zusätzliche Spieltiefe. Als ultimative Belohnung für den ambitionierten Spieler winken fünf kostspielige Monumente. Die virtuellen Städte erfordern dabei akribische Planung und stetige Optimierung. Anders sind Großstädte jenseits der 250.000 Einwohner in Cities: Skylines nicht zu verwirklichen. Abseits von Städtebau und Verkehrsplanung kennt das neueste Werk der finnischen Entwickler von Colossal Order auch diverse Politikoptionen. Das entsprechende "Richtlinien"-Menü umfasst unter anderem Verbotszonen für Lastkraftwagen und Transportfahrzeuge sowie detailierte Steuerregelungen für die unterschiedlichen Zonen (Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen und Wohngebiete). Neben den in Rede stehenden "Richtlinien" kennt die Politikkomponente von Cities: Skylines auch sog. "Vorschriften" (Rauchverbot, kostenloser ÖPNV etc.). Mit "Richtlinien" und "Vorschriften" können sie einzelnen Stadtteilen via "Distriktpinsel" bestimmte Regelungen zuweisen. Im Ergebnis wird dabei aus der übergreifenden Stadtplanung für die gesamte Metropole bei virtuellen Großstädten schnell ein Konglomerat von einzelnen Stadtteilplanungen. Im Ergebnis rundet die funktionierende Politikkomponente die gelungene Simulation von Colossal Order ab. Weitere Highlights von Cities: Skylines sind der optionale Sandkastenmodus sowie die hervorragende Unterstützung der Mod-Community. Bei allem Lob für Cities: Skylines muss hier jedoch auch dezente Kritik geäußert werden. So haben wir während unserer Test-Sessions einen atmosphärischen Tag- und Nachtwechsel ebenso schmerzlich vermisst wie interessante Szenarien. Entgegen der Realität verzichtet Cities: Skylines zudem auf einen gesonderten Tagesrythmus seiner virtuellen Einwohner. Insbesondere fehlt im Spielfluss damit eine echte "Rush Hour". Zudem bietet Cities: Skylines nur wenige Spielziele (Meilensteine) für virtuelle Großstädte jenseits der 90.000 Einwohner. Insbesondere enthält Cities: Skylines ab diesem Zeitpunkt keine neuen freischaltbaren Gebäude oder Straßenvarianten mehr. Der Fokus des Spielers liegt in dieser Spielphase auf der Optimierung des städtischen Verkehrs (ÖPNV und Individualverkehr). Dabei gerät der Spieler in Cities: Skylines nur selten in die roten Zahlen. Darüber hinaus hätten wir uns für das ansonsten überragende Verkehrsmodell auch noch Details wie Tunnel und separate Busspuren gewünscht. Ansonsten können verfehlte Bauabschnitte mangels einer "Undo"-Funktion nicht rückgängig gemacht werden. Jedoch werden die Baukosten bei manuellem Planieren mit dem virtuellen Bulldozer zurückerstattet.
Der Realismus:
Im Hinblick auf den immanenten Realismus überzeugt Cities: Skylines den Spieler mit absoluter Handlungsfreiheit. So ermöglicht die aktuelle Städtebau-Simulation in den späten Spielphasen den Bau von Wohnhäusern und Wolkenkratzern. Ein übergeordnetes Spielziel ist dabei die effektive Vernetzung der virtuellen Metropole im Hinblick auf den ÖPNV. Darüber hinaus bestimmt der Spieler die kommunale Politik und übernimmt die Kontrolle über die Finanzen der Metropole. Im Ergebnis fungiert der Spieler dabei in Cities: Skylines als Bürgermeister, Finanzchef, Verkehrsmanager und Modder in Personalunion. Als Bürgermeister kümmern sie sich um Bildung, Wasser- und Stromversorgung, Gesundheitssystem und die kommunale Wirtschaft. Demgegenüber übernehmen sie als Finanzchef die Kontrolle über die Finanzen im Hinblick auf die Entwicklung von Wohn-, Einkaufs- und Industriegebieten. In der Rolle des Verkehrsmanagers kümmern sie sich um den Ausbau des städtischen Transportnetzes mit Bussen und Straßenbahnen. Darüber hinaus bietet Cities: Skylines dem Spieler nahezu unbegrenzte Gestaltungsfreiheit im Hinblick auf die Modding-Möglichkeiten der Städtebau-Simulation. Die weitläufigen Areale von Cities: Skylines laden den Spieler dabei zum Neubau virtueller Metropolen oder zur Verbesserung vorhandener Karten und Infrastrukturen ein. Im Ergebnis kombiniert Cities: Skylines eine ausgefeilte Städtebau-Simulation und ein Transport-System der Superlative. Der Spieler kann so die Stadt seiner Träume errichten und diese sogar online mit der Community teilen.
Fazit und Gesamtwertung:
Mit Cities: Skylines haben die Entwickler von Colossal Order eine glaubhafte und funktionierende Städtebau-Simulation vorgelegt. Die ultimative Herausforderung ist dabei die Erschaffung einer Milllionen-Metropole. Dies setzt wiederum einen stetigen und zeitaufwändigen Optimierungsprozess voraus. Die virtuellen Großstädte brauchen dafür sorgfältige Planung. Im Ergebnis sind alle denkbaren Stadtarten (Industrie-, Dienstleistungs-, Wohnstädte etc.) realisierbar. Die größte Stärke von Cities: Skylines ist zugleich ein Alleinstellungsmerkmal der Städtebau-Simulation von Colossal Order. So bietet Cities: Skylines eine ausgeklügelte Simulation der Verkehrswege in ihrer virtuellen Metropole. In keiner Städtebau-Simulation zuvor hatte der Spieler derart umfassende Planungsmöglichkeiten wie in Cities: Skylines. Dank der cleveren Verzahnung der einzelnen Spielelemente (Städteplanung, Infrastruktur, Verkehrsführung, Politik) ist Cities: Skylines die uneingeschränkte Genre-Referenz und fordert als solche die Kreativität des Spielers. Zudem überzeugt die simple Bedienung ohne erkennbare Fehler sowie die hervorragende Performance selbst bei großen Städten. Ergänzend sei hier darauf hingewiesen, dass Cities: Skylines die Online-Plattform "Steam" als Kopierschutz nutzt. Dabei muss auch die Retail-Version des Spieles vor dem ersten Spielstart zuerst aktiviert werden. Nach der erfolgreichen Online-Aktivierung läuft Cities: Skylines dann auch offline. Lediglich einige technische Mängel (Kantenflimmern, Clipping-Fehler) und der in der Release-Version noch fehlende Tag- und Nachtwechsel fallen negativ ins Gewicht. Darüber hinaus muss der Spieler über vereinzelte Probleme bei der Wegfindung (Einsatzfahrzeuge und Abbiegespuren) hinwegsehen. Die angesprochenen Mängel verhindern hierbei eine durchaus mögliche Spielspaßwertung jenseits der Schallgrenze von 90 %.
Spielspaßwertung: 88 %
Releasedatum: 10.03.2015
Minimale Systemanforderungen:
- Microsoft Vista, Windows 7, Windows 8, Windows 8.1
- Prozessor: Intel Core 2 Duo 3,0 GHz
- Speicher: 4 GB RAM
- Grafikkarte: GeForce GTX 260, Radeon HD 5670
- Festplatte: 4 GB