Der Kampf im Octagon geht in die 3. Runde !
Zum Zeitpunkt des Releases von UFC 3 (02.02.2018) hatte die namensgebende MMA-Organisation gerade für 4 Milliarden US-Dollar den Besitzer gewechselt (Mitte 2017). Als "Gesicht" und Präsident der UFC steht dabei weiterhin Dana White auf der Kommandobrücke. Zudem hat der Coverstar Conor McGregor sich als erster UFC-Kämpfer die Titelgürtel in zwei Gewichtsklassen gleichzeitig gesichert. Schließlich war auch sein "Superfight" gegen den Box-Champion Floyd Mayweather in aller Munde. Inwieweit UFC 3 diese bewegten Zeiten virtuell einfangen kann, klären wir in unserem ausführlichen Testbericht.
Das Spielprinzip:
UFC 3 bietet dem Spieler eine Vielzahl an unterschiedlichen Spielmodi. Neben dem G.O.A.T. ("Greatest of all Time") getauften Karrieremodus bietet der neueste Serienteil auch den motivierenden "Ultimate Team"-Modus. In diesem findet sich der Spieler mit seinem Team in Offline-Duellen gegen von der KI gesteuerte Fighter anderer Spieler wieder. Alternativ dazu kann der KI-Faktor eliminiert und die Gegner online herausgefordert werden. Im folgenden soll in einem Exkurs auf den in Rede stehenden "Ultimate Team"-Modus eingegangen werden. Im Mittelpunkt dieses spannenden Modus stehen die Sammelkartenpakete. Diese enthalten neben Lizenz-Athleten auch ausrüstbare Move-Upgrades, Trainingsoptionen und Perks. Die Sammelkartenpakete sind dabei per UFC-Punkten (Echtgeldeinsatz) oder über in Kämpfen verdiente Münzen im spielinternen Store zu erwerben. Positiv fällt insoweit auf, dass die Ausschüttung für Solisten und Offline-Spieler gegenüber dem Vorgänger deutlich erhöht wurde. Fünf siegreiche Gefechte reichen insoweit aus, um eines der begehrten "Premiumpacks" (mitsamt garantierter Goldkarte) freizuschalten. Selbst bei einer Vielzahl von erlittenen Niederlagen reichen die erworbenen Münzen nach zehn Kämpfen aus, um ein neues "Premiumpack" (Echtgeldeinsatz rund zwei Euro) freischalten zu können. Im "Ultimate Team"-Modus verbessert man seine Kämpfer über den Erwerb neuer Kartenpakete. UFC 3 bietet zudem den spannenden "Knockout"-Modus mit Arcade-Spielmechanik und ohne Bodenkampf. Der in Rede stehende Modus erinnert dabei mit seinen Lebensleisten an klassische Arcade-Prügler (Tekken 7). Neben simplen Online-Matches kann der Spieler auch an Online-Turnieren teilnehmen. Darüber hinaus können reale Live-Events der UFC nachgespielt werden. Der Spieler kann somit versuchen, die realen Ergebnisse vorherzusagen. Außerdem bietet UFC 3 einen "Head to Head"-Modus für Offline-Duelle zwischen zwei Spielern. Gewissermaßen als Boni kennt UFC 3 noch die Spielmodi "Stand and Bang" bzw. "Submission Showdown". Die in Rede stehenden Modi ignorieren dabei konsequent gezielte MMA-Techniken. So spielen sich die entsprechenden Octagon-Kämpfe wie typische Boxkämpfe in der "Fight Night"-Serie ("Stand and Bang") oder wie reine Jiu-Jitsu-Veranstaltungen ("Submission Showdown"). In letzteren lässt sich der Gegner nur durch Aufgabegriffe besiegen. Im Ergebnis eignen sich die in Rede stehenden Modi besonders gut dazu, gezielt einzelne Teilbereiche des komplexen MMA-Sports zu trainieren. Leider kommt es im hier vorgestellten "Ultimate Team"-Modus immer wieder zu ärgerlichen Lags.
Die Neuheiten:
In der Realität ist rund um die UFC im letzten Jahr viel passiert. So stand in der bekanntesten und einflussreichsten "Mixed Martial Arts"-Organisation ein Generationswechsel bei den Athleten an. Dabei haben unter anderem die UFC-Ikonen Chuck Liddell und Rampage Jackson der UFC den Rücken gekehrt. Neben Rücktritten und dem Wechsel zu Konkurrenz-Organisationen (Bellator) kam es in der UFC auch zu fragwürdigen Comebacks. So stieg etwa Georges St. Pierre erneut gegen Michael Bisping in den Ring. Zudem häuften sich Berichte über die illegale Verwendung von leistungsteigernden Medikamenten in der UFC. Im Gegensatz zu den in Rede stehenden Umwälzungen in der Realität beschränken sich die Entwickler von EA Sports in UFC 3 eher auf Feintuning und langsamen Fortschritt als auf Neuerfindung und Weiterentwicklung im großen Stil. Eine der wenigen echten Neuerungen in UFC 3 betrifft den beliebten "Ultimate Team"-Modus. UFC 3 greift in diesem Modus erstmals auf echte MMA-Kämpfer(innen) zurück. Die selbst erstellten Athleten gehören in diesem Zusammmenhang daher der Vergangenheit an. Statt 5er-Teams aus selbst erstellten Kämpfern (UFC 2) greift der Spieler in UFC 3 auf ein Quartett aus Lizenz-Athleten zurück. Dabei deckt der neueste Serienteil alle relevanten Gewichtsklassen (Federgewicht der Frauen, Leichtgewicht, Mittelgewicht, Halbschwergewicht, Schwergewicht) ab. Zudem legt UFC 3 den Fokus im Karrieremodus auf den neuen "Hype"-Aufbau im Vorfeld der virtuellen Fights.
Die Grafik:
In Sachen Grafik setzt UFC 3 vor allem auf die neue "Real Player Motion"-Technologie. Diese ist Bestandteil der im neuesten Serienteil zum Einsatz kommenden "Ignite"-Engine. Die in Rede stehende Grafikengine wurde bekanntlich in FIFA 19 von der "Frostbite"-Engine abgelöst, findet jedoch auch im neuesten Teil der "UFC"-Serie weiterhin Verwendung. Vor allem das "Stand Up" profitiert in UFC 3 von der "Real Player Motion"-Technologie. Im Ergebnis wirken die Bewegungen im Octagon (insbesondere die Wirkungstreffer) noch authentischer als im direkten Serienvorgänger UFC 2. Die in Rede stehenden Animationen überzeugen durch ihre Vielfältigkeit. Auch die Kameraeinstellungen beim Einmarsch der "Gladiatoren" entsprechen den realen Blickwinkeln bei den spektakulären "Pay-Per-View"-Events der UFC. Selbst das 3D-Publikum wurde gegenüber dem Vorgänger verbessert. In Sachen Präsentation der Einmärsche und Kämpfer-Vorstellungen ist UFC 3 damit sehr nahe an den echten Großveranstaltungen. Dies gilt insbesondere auch für die Mimik aller Beteiligten. Während Ringsprecher Bruce Buffer die Kämpfer lippensynchron vorstellt, können auch die Kämpferreaktionen bei Treffern überzeugen. Auf PS4 Pro und Xbox One X profitiert der geneigte UFC-Fan zudem von höheren Auflösungen (4K). Einzig allein die fragwürdige Physik bei Niederschlägen reißt den Spieler teilweise aus der nahezu perfekten "Käfigkämpfer"-Illusion. Insbesondere die unpassenden "Aufsteh"-Animationen der virtuellen Kämpfer seien hier kritisch angeführt.
Der Sound:
Hinsichtlich der Sprachausgabe wechseln sich in UFC 3 Licht und Schatten ab. Während der englische Kommentar von Jon Anik und Joe Rogan für größtmöglichste Authenzität sorgt, enttäuscht insbesondere der deutsche Kommentar mit wechselnder Qualität. Es sei daher jedem virtuellen UFC-Champion in spe geraten, die Sprachausgabe im Spiel auf "englisch" zu setzen. Auch mit dieser "originalen" Sprachausgabe tätigen die Kommentatoren dennoch teils fehlerhafte Aussagen. UFC 3 überzeugt mit einer umfangreichen Auswahl an Einlaufmusiken für selbst erstellte Kämpfer. Jedoch erlaubt der aktuelle Teil der beliebten "Martial Arts"-Serie keine Einbindung eigener Tracks. Restlos zu überzeugen weiß jedoch der stimmige Kommentar im "Knockout"-Modus. Niemand geringerer als die "Hip Hop"-Ikone Snoop Dog zeichnet dabei für den gelungenen Kommentar verantwortlich.
Die Steuerung:
UFC 3 setzt nahezu alle MMA-Aspekte (Stand Up, Clinch und Bodenkampf) überzeugend um. Zudem agiert die KI ab dem "normalen" Schwierigkeitsgrad sehr kompetent. Vor allem Anfänger, denen die Schlag-, Tritt-, Clinch- und Submissiontechniken noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen sind, werden sich insoweit erst einmal schwer tun. Vor allem im "Stand Up" ist dabei ein Fortschritt gegenüber dem zwei Jahre alten Vorgänger UFC 2 zu erkennen. Die in Rede stehenden Verbesserungen betreffen dabei das Trefferverhalten sowie die neuen Ausweich- und Konterbewegungen. Letztere ermöglichen ebenso wie die angepassten Blocktasten ein intuitives Verteidigen. Im Ergebnis weist der "Stand Up" im direkten Vergleich zum Bodenkampf mehr Unterschiede auf. Von hoher spielerischer Relevanz sind zudem die Ausdauerwerte der modernen Gladiatoren. Wer häufig daneben schlägt oder wessen Fäuste, Ellenbogen, Knie, Beine und Füße immer wieder geblockt werden, der wird schnell zum dankbaren "KO"-Opfer des taktisch geschickt agierenden Gegners. In Sachen Kampftaktik bietet UFC 3 dabei genau wie der Vorgänger mehr als genug Möglichkeiten, den Gegner zu besiegen und das Octagon letztlich siegreich zu verlassen. So kann der Spieler versuchen, mit den eigenen Kräften planvoll umzugehen und die vom Gegner gebotenen Chancen mittels Kontor geschickt zu nutzen. Diese Taktik der sporadischen "Nadelstiche" verspricht in UFC 3 durchaus Erfolg. Alternativ dazu kann der Spieler auch versuchen, hauptsächlich zum Körper des Gegners zu arbeiten. Die Körpertreffer bieten sich dabei insbesondere an, um gezielt die schwindende Ausdauer ihres Kontrahenten zu dezimieren. Dabei hat der Spieler auch in den späteren Kampfphasen die Option, clever zu reagieren und im richtigen Moment die Offensive zu ergreifen. Leider sind in UFC 3 die wichtigen Tutorials nur unzureichend implementiert. Im Ergebnis kommt es somit zu einer steilen Lernkurve. Insbesondere Einsteigern sei daher angeraten, die justierbare Spielschwierigkeit in den Optionen auf "einfach" zu stellen. Die dreifache Controllerbelegung orientiert sich dabei an MMA-typischen Eigenheiten wie Bodenkampf, Clinch und Aufgabegriffen. Trotz zahlreicher Verfeinerungen bei der Steuerung und der Umsetzung der Eingaben hat es EA Sports allerdings nicht geschafft, alle Bereiche gleichmäßig zu verbessern. Die nötige Überarbeitung ist dabei insbesondere in Hinsicht auf Bodenkampf und Positionswechsel nicht erfolgt. Gleiches gilt für die Verteidigung der eigenen Position im Clinch. Als Ergebnis ist insoweit festzuhalten, dass sich die in Rede stehenden Teilbereiche gefühlt "sperrig" spielen. UFC 3 spiegelt dabei den komplexen Bodenkampf ebenso wie den Clinch leider nur visuell akkurat wieder. Insbesondere kennt UFC 3 keine spielerische Unterscheidung zwischen Bein-, Arm- und Halsaufgabegriffen im Bodenkampf. Die Spielmechanik bezieht allerdings die für den Bodenkampf charakteristischen "Transitions" in Abhängigkeit vom Ausdauerzustand der virtuellen Kämpfer ein. Jedoch bleibt der Bodenkampf in UFC 3 ein recht simples Reaktionsspiel. Da passt es ins Bild, dass der Spieler auf Wunsch auch eine "einfache" Submissionverteidigung in den Optionen zuschalten kann. Anstatt des standardmäßig eingestellten Richtungsminispiels reicht hierbei hierbei sogar schnelles Knopfhämmern aus, um sich aus der bedrohlichen Lage zu befreien.
Die Atmosphäre:
Das Kampfgeschehen wird in UFC 3 nahezu fernsehreif präsentiert. Insbesondere die Wucht der Treffer im "Stand Up" wird sehr gut eingefangen und visuell umgesetzt. UFC 3 bietet dabei mehr als 270 Kämpfer in 10 Gewichtsklassen. Einzelne Athleten können dabei auch in mehreren Gewichtsklassen antreten. So ist etwa die UFC-Ikone Connor McGregor vom Fliegen- bis zum Mittelgewicht in insgesamt drei Gewichtsklassen vertreten. Eine Ausnahmestellung bildet auch in diesem Zusammenhang die MMA-Legende Bruce Lee. Die Kampfsport-Ikone darf in UFC 3 in insgesamt vier unterschiedlichen Gewichtsklassen antreten. Bei der virtuellen Version des legendären Kämpfers handelt es sich um einen Bonuscharakter, der im Online-Store käuflich erworben werden kann. Generell gilt, dass die virtuellen Athleten in UFC 3 einen hohen Wiederkennungswert besitzen. Dieser Umstand hängt unter anderem mit der überzeugenden Präsentation bei den fernsehreifen Einmärschen der virtuellen Octagon-Krieger zusammen. Hinsichtlich dieser Spielelemente ist EA Sports UFC 3 sehr nah an den echten Großveranstaltungen der UFC. Zudem setzt der neueste Serienteil die Dynamik der realen MMA-Kämpfe gut um. Darüber hinaus ist erstmals die sog. "UFC Minute" in der Serie implemeniert. Bei dem in Rede stehenden Event handelt es sich um einen kurzen Einspieler zum Spielgeschehen, der die authentische Präsentation unterstreicht. Die Basis des Spielerlebnisses von UFC 3 ist der "G.O.A.T." getaufte Karrieremodus. Auf diesen soll daher hier im Rahmen eines kurzen Exkurses eingegangen werden. Zu Beginn eines Karrierezyklus steht dabei die Wahl des nächsten Gegners. Dabei sind im Regelfall mehrere unterschiedlich dotierte Kampfverträge verfügbar. Daran schließt sich die Wahl des Trainingscamps an. Die in Rede stehenden Trainingslager unterscheiden sich nach Höhe von Beitrittsbeitrag und Wochenkosten. Solllte allerdings ihr jeweils nächster Gegner bei dem von ihnen favorisierten Camp unter Vertrag stehen, so ist eine Mitgliedschaft insoweit nicht möglich. Ist das passende Trainingscamp gefunden, schließt sich eine Trainingswoche mit einer begrenzten Anzahl an Einheiten an. Diese umfassen die Steigerung der eigenen Fähigkeiten. Die entsprechenden Grundwerte werden durch Übungen gesteigert. Dabei werden im Gegensatz zu UFC 2 keine Minispiele mehr verwendet. Vielmehr werden die entsprechenden Werte in UFC 3 basierend auf einer Mischung aus Zufall, Affinität und Fitness verbessert. Dabei ist es ebenso möglich, dass der Spieler temporäre Wertverluste durch Trainingsverletzungen hinnehmen muss. Die Schäden an einzelnen Körperteilen werden dabei via Anzeige dokumentiert. Im unmittelbaren Anschluss hat der Spieler die Möglichkeit, neue Bewegungsskills im Kampf gegen ein Mitglied des jeweiligen Trainingscamps zu erlernen. Schließlich hat der Spieler im weiteren Verlauf der Trainingswoche die Möglichkeit, an einem Sparringskampf teilzunehmen, in dem der Stil des nächsten Gegners emuliert wird. Am Ende des Sparrings steht dann ein Hinweis, wie man den kommenden Kontrahenten besiegen kann. Erstmals in der Seriengeschichte muss der Spieler auch diverse PR-Termine wahrnehmen, um so den Hype vor dem nächsten Kampf anzuheizen. Insbesondere als Champion oder Titelanwärter gilt es in UFC 3 verpflichtende PR-Termine wahrzunehmen. Allgemein gilt, dass sich alle Aktionen auf den Fitness-Level ihres virtuellen Athleten auswirken. Idealerweise liegt dieser Kennwert zwischen 96 % und 105 %. Ungünstige Abweichungen wirken sich dabei negativ auf die Ausdauer ihres Kämpfers aus. Damit in den Trainingswochen der Kampfvorbereitung keine Monotonie aufkommt, haben die Entwickler von EA Sports eine Vielzahl von personalisierten Videoclips eingefügt. Die entsprechenden Einspieler betreffen unter anderem das Training für ein "Pay Per View"-Event oder das Wiegen der Kämpfer vor dem Fight. Zudem kennt der Karrieremodus von UFC 3 optionale Ereignisse wie die Teilnahme an der "Ultimate Fighter"-Show. Als Kritikpunkt bezüglich des Karrieremodus sei hier angeführt, dass sich die charakteristische Schleife zwischen Kampf, Training, Erlangung neuer Fähigkeiten und Steigerung der Kämpferwerte bei längerer Spielzeit merklich wiederholt. Als wichtigen Statuswert kennt UFC 3 dabei den Gesundheitszustand des Kämpfers über die Karriere hinweg. Dabei entscheidet die Vielzahl eingesteckter Schläge und die Dauer der Kämpfe über die mögliche Karrieredauer ihres virtuellen Gladiators. Der Karrierefortschritt misst sich dabei an einer Vielzahl von Statuswerten und Kampfstatisiken (Anzahl der Knock Outs, Anzahl der erfolgreichen Submissions, Anzahl der virtuellen Follower in den simulierten Social Media-Kanälen). Obschon die Punktrichterentscheidungen in UFC 3 besser nachvollziehbar sind als noch im Serienvorgänger, bleiben einzelne Ringrichterurteile dennoch zweifelhaft. Zudem hält der Karrieremodus dem Spieler in wichtigen Momenten eigene Entscheidungen vor. So werden die Rivalitäten in UFC 3 durch Zufall inszeniert. Kommt es schließlich zum Duell mit ihrem jeweiligen Rivalen, so haben die Entwickler von EA Sports einen stimmungsvollen Einspieler vom Wiegen der Kämpfer vorbereitet.
Der Multiplayer-Modus:
Auch hinsichtlich der implementierten Multiplayer-Modi vermag UFC 3 zu überzeugen. So hat der Spieler in der neuesten Auflage der erfolgreichen MMA-Serie die Möglichkeit, eigene Events zu erstellen. Darüber hinaus stellt UFC 3 dem Spieler ein Raster zur Verfügung mit dessen Hilfe sich schnell eigene Turniere mit bis zu 8 Mitstreitern einrichten lassen. Darüber hinaus kann der Spieler in den vorbildlichen Live-Events auf reale Fights der UFC wetten und diese anschließend nachspielen. Natürlich hat der Spieler auch im aktuellen Serienteil wieder die Option zu spannenden Offline-Duellen gegen einen menschlichen Widersacher vor einem Bildschirm anzutreten. Auch hinsichtlich der Online-Modi zeigt sich UFC 3 in Sachen Multiplayer vorbildlich aufgestellt. Neben Online-Schnellkämpfen gegen Freunde lassen sich auch Rang-Meisterschaften ausspielen. Die Daten des letztgenannten Online-Modus verwaltet UFC 3 im komfortablen "Fighternet". Das in Rede stehende Feature wartet mit interessanten Statistiken der Online-Karriere des geneigten MMA-Fans auf. In technischer Hinsicht überzeugen die Online-Modi von UFC 3 mit einem größtenteils stabilen Netzcode. Umso ärgerlicher ist daher der Umstand, dass die selten auftretenden Lags in den Online-Partien von UFC 3 durchaus spielentscheidende Wirkung haben können. Bereits für den Vorgänger des aktuellen Serienteils war die Serverabdeckung zum Releasezeitpunkt allenfalls suboptimal. Daher verwundert es an dieser Stelle, dass EA Sports es augenscheinlich auch nach zweijähriger Pause nicht geschafft hat, eine tragfähige Serverstruktur auf die Beine zu stellen.
Fazit und Gesamtwertung:
Die Entwickler von EA Sports haben UFC 3 in einer Vielzahl von Aspekten gegenüber dem Serienvorgänger optimiert. Insbesondere die "Stand Up"-Mechanik der MMA-Simulation zeigt sich verbessert. Weitere positive Veränderungen betreffen den Karriere-Modus und den "Ultimate Team"-Modus sowie die Kulisse samt Akustik. Vor allem die überzeugende Ignite-Engine profiitiert zusätzlich von der neuen "Real Player Motion"-Technologie. Im Ergebnis hat dabei vorrangig die Authentizität der Wirkungstreffer zugenommen. Dies war bekanntlich noch ein entscheidender Kritikpunkt beim ersten Serienteil. Leider ist UFC 3 im Kern nur ein Update des Serienvorgängers. Insbesondere spiegelt sich der großzügige Entwicklungsrhythmus (2-jährig) in der aktuellen Ausgabe der Kampfsport-Simulation nicht wirklich wieder. Eine Ausnahme bildet hierbei der Fortschritt im Karriere-Modus ("G.O.A.T."). UFC 3 profitiert vom Fokus der Entwickler auf den neuen Kampf-Hype und diverse Social Media-Elemente. Demgegenüber fehlen in den übrigen Spielbereichen lange notwendige Verbesserungen. Dies betrifft insbesondere das Aufgabe-System von UFC 3. Wie schon in den Vorgängern basiert die in Rede stehende Spielmechanik letztlich auf einfachem "Button Mashen". Das Hin und Her der realen Submission-Duelle wird somit nur ansatzweise wiedergegeben. Hinzu kommen weitere technische Unstimmigkeiten. Diese betreffen insbesondere die verbesserungswürdigen Niederschlags- und Aufstehanimationen sowie die teilweise wenig akuraten Kommentatoren. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass Electronic Arts an vielen Parametern geschraubt hat. Allerdings wurden dabei weder serientypische Schwächen beseitigt noch für ein wirklich neues Spielgefühl gesorgt. Wie schon in der "Madden"-Serie beobachtet werden konnte, setzt EA Sports bei Sportspielen in denen man quasi ein Monopol hat traditionell eher auf Feintuning als auf tiefgreifende Innovationen. Im Ergebnis ist der Spieler daher auch mit dem Serienvorgänger (UFC 2) gut bedient, Ein Upgrade lohnt sich für den geneigten "Mixed Martial Arts"-Fan nur bedingt. Für Einsteiger in den virtuellen MMA-Sport gilt hingegen, dass UFC 3 eine grundsolide digitale Unmsetzung der martialischen Octagon-Kämpfe ist. EA Sports UFC 3 ist somit allein schon mangels Konkurrenz das derzeit beste Spiel zum Thema "Mixed Martial Arts".
Spielspaßwertung: 83 %
Releasedatum: 02.02.2018
Technische Daten:
- Publisher: Electronic Arts
- Entwickler: EA Canada
- Videomodi: 720p, 1080i, 1080p
- Festplatte: 25 GB
- USK: keine Jugendfreigabe