Die Offroad-Referenz ist zurück !
Mit DiRT 4 legen die Entwickler-Urgesteine von Codemasters ihr neuestes Rennspiel vor. Bei dem aktuellen Werk der englischen Softwareschmiede handelt es sich um einen Hybrid aus dem nominellen Vorgänger DiRT 3 (2011) und dem Spinoff DiRT Rally (2015). Dabei wagt DiRT 4 erstmals den spieltechnischen Spagat zwischen Arcade-Racer (DiRT 3) und ernsthafter Simualtion (DiRT Rally). Inwieweit DiRT 4 dabei tatsächlich das respektable Kunststück gelingt, das beste aus diesen beiden Welten zu vereinen, klären wir in unserem ausführlichen Testbericht.
Das Spielprinzip:
DiRT 4 schickt sie in spannende Rennen in insgesamt vier unterschiedlichen Wettbewerben. Die ersten drei Rennmodi sind dabei selbsterklärend. Neben Rally- und Rallycross-Events warten auch noch historische Rally-Events auf den Spieler. Schließlich können virtuelle Rennfahrer ihr Können auch im neuen "Landrush"-Modus unter Beweis stellen. In letzterem treten sie auf Staubpisten zu spannenden Offroad-Rundenrennen mit beindruckenden Trucks oder leistungsstarken Buggys an. Darüber hinaus hat der Spieler in DiRT 4 die Möglichkeit, einen eigenen Rennstall aus der Taufe zu heben. Alternativ dazu kann der virtuelle Rallypilot in spe auch bei einem der spielbaren Rennställe anheuern. Durch erfolgreich absolvierte Events (insbesondere Podiumsplatzierungen) steigt der Spieler nach und nach im Rangsystem von DiRT 4 auf. Die dabei verdienten "Credits" lassen sich unter anderem in neue Boliden investieren. Voraussetzung hierfür ist, das ihre virtuelle Garage wiederum über ausreichend Platz verfügt. Sollte letzteres nicht der Fall sein, so ist es an der Zeit, die virtuelle Garage gegen ein entsprechendes Entgelt auszubauen.
Die Neuheiten:
Wie bereits Eingangs festgestellt, ist DiRT 4 in technischer Hinsicht ein Hybrid aus DiRT 3 (Arcade; 2011) und DiRT Rally (Simulation; 2015). Dabei erinnern die unterschiedlichen Rennmodi an DiRT 3 während Grafik, Steuerung und Fahrverhalten auf DiRT Rally basieren. Diese Ambivalenz gipfelt in der Wahlmöglichkeit zu Spielbeginn. Hier hat der angehende Rallypilot die Wahl zwischen zwei Handling-Modellen ("Gamer" und "Simulation"). Zudem lassen sich Assistenzsysteme wie ESP und ABS in vier Schritten variieren. Damit verfügt DiRT 4 über insgesamt acht unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Der nahtlosen Anpassung der Spielschwierigkeit an das eigene Können steht so in DiRT 4 nichts mehr im Wege. DiRT 4 profitiert dabei gegenüber DiRT Rally nachhaltig von dem variablen Schwierigkeitsgrad. Positiv zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang zudem die virtuelle Rennfahrerschule in DiRT 4. Die sogenannte "DiRT Academy" wurde gegenüber den Serienvorgängern deutlich ausgebaut und erweitert. Der Spieler kann insoweit auf insgesamt 27 spielbare Schulungen samt passenden Videoeinspielern zurückgreifen. Im Zentrum der Neuheiten befindet sich jedoch ein gegenüber DiRT Rally neu hinzugekommener Rennmodus. Der neue "Landrush"-Modus schickt den Spieler in spannende Kopf- an Kopfduelle mit Buggys oder Trucks auf sandigen Rundkursen. Allerdings sind in DiRT 4 auch einige aus dem nominellen Vorgänger DiRT 3 bekannte und beliebte Rennmodi dem Rotstift zum Opfer gefallen. Mit den gestrichenen "Gymkhana"-Events fehlt der neuen Rennsimulation von Codesmasters jedoch auch ein bislang wichtiges Alleinstellungsmerkmal.
Die Grafik:
Die Grafik von DiRT 4 bewegt sich auf überwiegend hohem Niveau. Ein besonderes Lob verdienen hierbei die herausragenden Partikeleffekte der neuesten Rally-Simulation aud dem Hause Codemasters. So wirbelt beispielsweise ein über der Strecke schwebender Helikopter glaubhaft Sand auf. In diesen Situationen fehlt dem virtuellen Rallypiloten buchstäblich der Durchblick. Ein kurzer Blindflug ist hier unumgänglich. Der Adrenalinpegel des Spielers steigt dabei merklich an. Weiterhin sind auch die aufwändig modellierten Fahrzeugmodelle von DiRT 4 lobend zu erwähnen. Darüber hinaus haben die Entwickler-Urgesteine von Codemasters die sporadisch auftretenden "Ruckler" auf ein Minimum reduziert. Allerdings weist DiRT 4 in technsicher Hinsicht auch einige Defizite auf. So sind die Streckentexturen teilweise zu gering aufgelöst. DiRT 4 bewegt sich dabei auf dem Niveau von DiRT Rally (2015) und teilt demzufolge auch dessen typische Stärken und Schwächen. Den herausragenden Fahrzeugmodllen und der konstanten Framerate stehen dabei schwach aufglöste Objekte am Streckenrand (Zuschauer, Häuser, Vegetation) gegenüber. Demzufolge wirken einzelne Streckenabschnitte dann auch zu statisch und unbelebt.
Der Sound:
In Sachen Sound sind in DiRT 4 vor allem die restlos überzeugenden Motorensounds positiv zu erwähnen. Die auf akustischen Originalaufnahmen basierenden Motorensounds untermalen die aufwändig modellierten Fahrzeuge kongenial. In technischer Hinsicht ist DiRT 4 daher kaum eine Schwäche vorzuwerfen. Da passt es auch ins Bild, das die Ansagen des deutschsprachigen Beifahrers klar verständlich und immer richtig getimet sind.
Die Steuerung:
Positiv zu erwähnen ist die fortgeschrittene KI in den Rennmodi "Rallycross" und "Landrush". So macht die Künstliche Intelligenz teilweise "menschlich" wirkende Fehler. Zudem fahren ihre Gegner je nach Rennsituation konsequent auf der Ideallinie oder verteidigen ihre Position indem sie Kampflinie fahren. Zudem bietet DiRT 4 ein ausgereiftes Schadensmodell mit direktem Einfluss auf das Fahrverhalten. Dies gilt sowohl für Reifenpannen und Aufhängungsbrüche als auch für den Scheinwerferausfall bei Nachtrennen. Der Tuning-Part von DiRT 4 umfasst nahezu alle technischen Komponenten des Motorsports. So bietet das neueste Werk der Entwickler-Urgesteine von Codemasters ausführliche Erklärungen zu Begriffen wie Differenzial und Radsturz. Simulationsfans können dabei nahezu jedes technische Detail (Bremskraft, Lenkradsättigung, Kupplungs-Nullzone etc.) in DiRT 4 verändern. Insbesondere hinsichtlich der Steuerung via Force-Feedback-Lenkrad bietet DiRT 4 eine komfortable Kallibrierungshilfe, die alle notwendigen Einstellungen vornimmt. In diesem Zusammenhang sind dann auch die überzeugenden Force-Feedback-Effekte positiv zu erwähnen. Natürlich ist im Hinblick auf die Eingabegeräte ein Force-Feedback-Lenkrad die Referenz. Allerdings lassen sich auch mit dem Gamepad konkurrenzfähige Rundenzeiten erreichen. DiRT 4 bietet insgesamt sechs Kamerawinkel. Neben der realistischen Cockpit-Perspektive verfügt DiRT 4 auch über eine Stoßstangen-Perspektive mit genialem Geschwindigkeitsgefühl. Demgegenüber verschmutzen in der Cockpit-Perspektive im Offroad-Modus "Landrush" Anzug und Helm des Fahrers mit zunehmender Renndauer. Ein besonderes Highlight von DiRT 4 ist das überzeugend umgesetzte Fahrgefühl (Heck-, Front- und Allradantrieb). Die unterschiedlichen Antriebskonzepte wirken sich glaubhaft auf das Fahrverhalten ihrer virtuellen Boliden aus (Tendenz zu Über- oder Untersteuern). Zudem haben auch die wechselnden Bodenbeläge (Asphalt, Schotter, Schnee etc.) deutlichen Einfluss auf das Fahrverhalten ihrer Rally-Boliden. Dabei hat der Spieler zu Spielbeginn die Wahl zwischen Arcade- und Simulationsmodus. Die beiden Optionen entsprechen dabei zwei grundsätzlich verschiedenen Handling-Modellen. Darüber hinaus bietet DiRT 4 viele (abschaltbare) Fahrhilfen. Neben ABS, ESP und Bremsassistent steht insoweit auch eine einblendbare Ideallinie zur Auswahl. Hinsichtlich dieser Einstellungsoptionen reicht DiRT 4 damit sogar an die unumstrittene Genrereferenz Forza Horizon 3 heran. Zudem fällt der Tuning-Part von DiRT 4 durchaus umfangreich aus. Insbesondere werden technische Details zu Motor, Fahrwerk, Getriebe, Differenzial und Aufhängung verständlich erklärt. So verwundert es nicht, das DiRT 4 auch eine umfangreiche virtuelle Fahrschule namens "DiRT Academy" beinhaltet. Dabei warten unterschiedliche Lektionen auf den Spieler. Insbesondere wird hier der wichtige Einsatz der Handbremse in Haarnadelkurven gekonnt vermittelt. Neue Boliden für seinen virtuellen Fuhrpark erwirbt der Spieler wahlweise im Autohaus oder via virtueller "Kleinanzeigen". Die Rally-Autos vom Schlage des legendären Audi Sport quattro S1 E2 sind dabei historisch korrekt in unterschiedliche Leistungsklassen (Gruppe B Allrad etc.) aufgeteilt. Weitere bekannte Rally-Autos aus dem Fuhrpark von DiRT 4 sind der Lancia Delta HF Integrale (Gruppe A) sowie der Klassiker Subaru WRX STI NR4 und der Mitsubishi Lancer Evolution X (beide NR4/R4). Darüber hinaus bietet DiRT 4 auch historische Rally-Boliden wie den legendären Mini Cooper S (H1 Frontantrieb) oder den nicht minder erfolgreichen BMW E30 M3 Evo Rally (H3 Heckantrieb). Bei entsprechenden Erfolgen des Spielers lässt sich in DiRT 4 so schnell ein umfangreicher Fuhrpark aufbauen. Leider muss der Spieler in DiRT 4 vor den virtuellen Rennen lange Ladezeiten in Kauf nehmen. Immerhin werden dem Spieler während der Ladescreens die einzelnen Etappen näher vorgestellt. Dies gilt insbesondere für Länge, Gefälle, Anstieg, Tageszeiten und Wetterbedingungen bei den entsprechenden Wertungsprüfungen. Leider fehlt in DiRT 4 zudem eine mittlerweile genretypische "Rückspulfunktion". Dieser Umstand erweist sich als besonders ärgerlich, wenn dem Spieler am Ende der bis zu 8 Minuten dauernden Etappen im Rally-Modus ein Fahrfehler unterläuft und nur ein Neustart Abhilfe schaffen kann. Für den Simulationscharakter von DiRT 4 spricht in diesem Zusammenhang auch der Umstand, das selbst ein Neustart der jeweiligen Etappe nur in den unteren Schwierigkeitsgraden möglich ist.
Die Atmosphäre:
DiRT 4 bietet einen motivierenden Karrieremodus der zugleich für eine hohe Langzeitmotivation sorgt. In diesem absolviert der Spieler einzelne Events oder ganze Meisterschaften. Dank eines ausgeklügelten Ruf-Systemes steigt der Spieler nach und nach im Rang auf und schaltet dabei neue Fahrzeuge frei. Zusätzlich muss sich der Spieler in DiRT 4 abseits der eingentlichen Rennen auch um den Auf- und Ausbau seines virtuellen Rennstalles kümmern. Die entsprechenden Aufgaben im Team-Management umfassen sowohl die Einstellung von Ingenieuren und Mechanikern als auch den Ausbau des Fabrikgeländes. Letzterer ermöglicht fortan die technische Weiterentwicklung von Motoren und aerodynamischen Anbauteilen. Generell gilt, das sie durch den Ausbau ihrer virtuellen Werkstatt letztlich die Möglichkeit schaffen, fortgeschrittene Fahrzeugteile in ihre Rally-Boliden einzubauen. Zudem kann der Spieler auch seine Garage ausbauen um so Platz für neuerworbene Fahrzeuge zu schaffen. Ihre virtuellen Angestellten (Ingenieure und Mechaniker) verfügen über drei Charakterwerte, die sich insbesondere auf Tuning-Optionen und Reperaturdauer auswirken. Die Finanzierung des eigenen Rally-Teams erfolgt durch den Verdienst spielinterner "Credits". Diese erwerben sie durch Rennsiege und Podiumsplatzierungen. Zudem ist hier das Sponsorensystem von DiRT 4 lobend zu erwähnen. Hinsichtlich der Schauplätze kennt DiRT 4 insgesamt fünf unterschiedliche Lokationen. Neben Rennen in Spanien, Schweden, Wales und Australien tritt der Spieler auch zu Events im US-Bundesstaat Michigan an. Des weiteren ist festzuhalten, dass DiRT 4 in allen Rennmodi (Rally, Rallycross, Historic Rally und Landrush) ein ausgezeichnetes Geschwindigkeitsgefühl bietet. Eine Besonderheit in Modus "Rallycross" soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. So muss der Fahrer in dem in Rede stehenden Modus während der Rundenrennen einmal pro Rennen einen Umweg durch eine Streckenschikane wählen. Diese Innovation bringt ein taktisches Element in die ohnehin schon spannenden Rennen. Demgegenüber werden die Rennen im neuen "Landrush"-Modus in Turnierform ausgetragen. Dabei treten in der Vorrunde acht Buggys gegeneinander an. In der Folge kommt es dann zum kleinen und großen Finale mit jeweils vier Fahrzeugen. Darüber hinaus bietet DiRT 4 einen spieleigenen Streckengenerator. Auf der Habenseite verbucht DiRT 4 zudem rund 50 originalgetreu nachgebildete Fahrzeugmodelle in den entsprechenden Fahrzeugklassen. Neben Rally-Boliden wie dem legendären Subaru WRX STI NR4 stehen dem Spieler auch diverse historische Rally-Fahrzeuge (Mini Cooper S) zur Verfügung. Zudem kann der Spieler unterschiedliche Buggys für den Einsatz im "Landrush"-Modus erwerben. Für authentische Rally-Atmosphäre sorgen darüber hinaus die realitätsgetreuen Beifahrer-Ansagen sowie die virtuellen Siegerehrungen samt Pokalübergabe und Konfettiregen. Zudem kennt DiRT 4 auch unterschiedliche Tageszeiten und Wetterbedingungen. Besonders eindrucksvoll sind dabei die gelungenen Regensequenzen. In diesen erschwert sich nicht nur die Sicht des virtuellen Piloten. Zugleich hat der Regen auch einen nachhaltig negativen Einfluss auf die Traktion der Rally-Boliden. Zudem kann der Spieler in DiRT 4 seine Rally-Fahrzeuge mit individuellen Lackierungen versehen. Für ausreichend Langzeitmotivation in DiRT 4 sorgt unter anderem das aussagekräftige Rufsystem. Dabei hängt ihr Ruf bei dem entsprechenden Rennstall von den Platzierungen im Rennen sowie von den erreichten Zwischenzielen ab. Zu den möglichen Zwischenzielen oder Aufgaben zählen unter anderem die erreichte Gesamtplatzierung sowie limitierte Zwischenzeiten, Strafzeiten und Fahrzeugbergungen. Ein weiterer Pluspunkt in Sachen Atmosphäre ist die offizielle Rallycross-Lizenz von DiRT 4. In Zusammenhang mit den Online-Bestenlisten sind spannende Rennen insoweit garantiert. Als besonders adrenalintreibend erweisen sich darüber hinaus die verwinkelten Highspeed-Ortsdurchfahrten auf den spanischen Asphalt-Strecken sowie die nervenaufreibenden Nachtrennen auf den Schotterpisten Australiens. Generell kann DiRT 4 durch das anspruchsvolle Streckendesign überzeugen. So sind die Etappen teilweise schmal und darüber hinaus mit zahlreichen Schwierigkeiten versehen. So sollte der Spieler in den Rally-Events von DiRT 4 stets auf die Streckenansagen seines Co-Piloten hören, um so beim schneiden von Kurven nicht an häufig auftretenden Hindernissen (Steine, Baumstämme etc.) hängenzubleiben. Gelingt dies nicht zuverlässig, so muss sich der Spieler im schlimmsten Fall mit einem Totalschaden aus der jeweiligen Etappe verabschieden. Leider verfügt DiRT 4 nicht über die offizielle WRC-Lizenz. Diese liegt bei der Konkurrenz von Big Ben Interactive und wurde zuletzt für WRC 6 genutzt. Zudem fällt die Karriere-Präsentation tendenziell zu trocken und unspektakulär aus. Darüber hinaus ist der Umstand zu bemängeln, das DiRT 4 nur über fünf unterschiedliche Rally-Settings verfügt. Die Austragungsorte sind Australien, Spanien, Schweden, USA und Wales. Insoweit ist auch der spielinterne Streckengenerator "Your Stage" nur bedingt hilfreich. Mit diesem wählt der Spieler Setting und Länge (3 bis 6 Kilometer) sowie die Komplexität der zu erstellenden Strecke aus. Darüber hinaus lassen sich hier Tageszeit und Wetterbedingungen festlegen. Nach kurzer Rechenzeit entstehen so etwas redundant und generisch wirkende Etappenrennen. "Your Stage" ist dabei mehr Streckengenerator als echter Editor. Ein weiterer Kritikpunkt an DiRT 4 sind die im Vergleich zum nominellen Vorgänger DiRT 3 fehlenden Rennmodi. So fehlen im neuesten Werk der Entwickler von Codemasters die aus dem Vorgänger bekannten Modi "Gymkhana", "Head-to-Head" und "Trailblazer". Im Vergleich mit den entsprechenden Rennmodi aus DiRT Rally kann DiRT 4 jedoch auch einen Neuzugang aufweisen. Insoweit handelt es sich um den gleichermaßen spannenden wie motivierenden Offroad-Modus "Landrush".
Der Multiplayer-Modus:
DiRT 4 bietet einen spannenden Multiplayer-Modus für 2 bis 8 Spieler. Die Online-Funktionen der Rally-Simulation umfassen neben den obligatorischen Multiplayer-Matches zudem Online-Bestenlisten via Racenet. Darüber hinaus verfügt bereits die Release-Version von DiRT 4 über einen intuitiv zu bedienenden Streckengenerator. Der in Rede stehende "Your Stage"-Modus bietet sich insbesondere für Online-Duelle an. Dabei hat der Spieler die Möglichkeit seine selbsterstellten Strecken mit seinen Online-Mitstreitern zu teilen. Diese können sich fortan am Rennen nach Bestzeiten auf der jeweiligen Strecke versuchen.
Fazit und Gesamtwertung:
DiRT 4 ist im Endeffekt ein gelungener Hybrid aus Simulation (DiRT Rally; 2015) und Arcade-Racer (DiRT 3; 2011). Positiv zu erwähnen ist vor allem der überaus motivierende Karrieremodus, der dem Spieler unter anderem die Möglichkeit bietet sein eigenes Rally-Team zu erstellen und auszubauen. Im Ergebnis wurde der Karrieremodus gegenüber dem Vorgänger DiRT Rally erweitert und in spieltechnischer Sicht ausgebaut. Gegenüber DiRT Rally bietet DiRT 4 so etwa zusätzliche Fahrhilfen, die das Spiel insbesondere für Einsteiger leichter zugänglich machen. Darüber hinaus haben die Entwickler-Urgesteine von Codemasters ihrem neuesten Spiel einen neuen Rennmodus spendiert. Im Modus "Landrush" treten sie dabei zu spannenden Offroad-Rundenrennen mit Buggys oder Trucks an. Dank der zu Spielebginn wählbaren Gamemodi "Gamer" und "Simulation" gelingt DiRT 4 in spieltechnischer Hinsicht der anspruchsvolle Spagat zwischen Arcade-Racer und ernsthafter Rally-Simulation. Darüber hinaus kann auch die spielinterne Fahrschule überzeugen. Dank der sogenannten "DiRT Academy" weist DiRT 4 dabei eine deutlich flachere Lernkurve auf als das noch im simulationslastigen Vorgänger DiRT Rally der Fall war. Steuerung, Fahrphysik und Grafik von DiRT 4 basieren auf DiRT Rally (2015), während die Spielmodi an DiRT 3 (2011) angelehnt sind. Einziger gewichtiger Kritikpunkt an DiRT 4 bleibt die zu trockene Präsentation der ansonsten motivierenden Karriere. Insbesondere fehlen DiRT 4 insoweit Storyelemente und damit verbundene Zwischensequenzen.
Spielspaßwertung: 85 %
Releasedatum: 09.06.2017
Technische Daten:
- Publisher: Codemasters
- Entwickler: Codemasters
- Videomodi: 1080p
- Festplatte: 35 GB
- USK: ab 6 Jahren